Wenn die ersten Schneeglöckchen ihre Köpfe aus der Erde strecken, ist der Frühling nicht mehr fern. Kurz danach zeigen auch Krokusse, Hyazinthen, Narzissen und Tulpen ihre anmutigen Blüten. Mit Frühblühern kann man den gesamten Garten in ein Blütenmeer verwandeln oder einzelne Akzente setzen. Das Schönste daran: Es gelingt sehr leicht.
Welche Frühblüher wachsen im Garten?
In der Wildnis wachsen Frühblüher vor allem in Laubwäldern. Solange die Bäume noch kahl sind, kann man sie bei Spaziergängen unter Bäumen und Sträuchern bewundern. Während ihrer Blütezeit profitieren sie vom Licht und der Wärme direkt über dem Boden. Bilden die Bäume ihre Laubkronen aus, ziehen sich die Frühblüher allmählich wieder zurück.
Diesen Zyklus durchlaufen sie auch im Garten. Frühblüher sind zum allergrößten Teil Zwiebel-, Sprossknollen- und Rhizompflanzen. In den Speicherorganen sammeln sie Nährstoffe. Sie stellen geringere Ansprüche an den Standort als andere Pflanzen, daher fühlen sie sich in praktisch jedem Garten heimisch. Der Boden sollte allerdings locker und durchlässig sein, damit die Zwiebeln nicht faulen. In schwere, lehmige Boden arbeiten Sie am besten etwas Sand oder Kies ein. Auch individuelle Vorlieben sollten beachtet werden. Das Schneeglöckchen etwa fühlt sich auch im Halbschatten wohl, Tulpen dagegen brauchen viel Sonne.
Bei den Speicherorganen kann es sich um sogenannte echte Zwiebeln handeln, die aus einem runden Boden, einer Spitze und mehreren Schichten fleischiger Blätter bestehen. Dazu zählen die Narzisse, die Hyazinthe und die Traubenhyazinthe, das Blausternchen, die Tulpe, der Märzenbecher und das Schneeglöckchen. Daneben gibt es unter den Frühlingsboten Sprossknollen-Pflanzen. Die Knollen sind klein bis mittelgroß und bestehen nicht aus mehreren Schichten, sondern aus einem kompakten Körper. Mit der Zeit bilden sich an den Außenseiten der Mutterknollen Tochterknollen, die die Erbanlagen für neue Pflanzen enthalten. Zu den Frühlingsblühern unter den Sprossknollen gehören der Krokus und die Freesie.
Auch Rhizompflanzen verzaubern als Frühblüher den Garten. Das Rhizom bezeichnet einen Spross bzw. verdickten Sprossteil, der in der Erde liegt und an den Knoten Wurzeln ausbildet. An der Oberseite entwickeln sich die Triebknospen. Im Frühling blühende Rhizompflanzen sind beispielsweise die Iris, die Christrose und der Winterling.
Weitere Frühlingsblüher für den Garten sind Allium und Anemone, Blaustern, Milchstern und Frühlingsstern sowie die Primel, die Puschkinie und der Schneeglanz. Auch das blau blühende Leberblümchen ist ein Frühblüher. Es zählt nicht zu den Zwiebeln, sondern zu den Stauden. Gänseblümchen sind meist zweijährig und wurden in unzähligen Varianten als Bellis kultiviert.
Wann werden Frühblüher gepflanzt?
Die Zwiebeln der Frühblüher werden bereits im Herbst gesetzt. Sobald die Zwiebeln im Handel erhältlich sind, können sie auch gepflanzt werden. Setzen Sie die Zwiebeln, Knollen oder Rhizome in Intervallen, so erscheint auch eine gestaffelte Blüte.
Sollten Sie die Pflanzung im Herbst versäumt haben, so können Sie sie im späten Winter oder Vorfrühling nachholen. Einzige Voraussetzung dafür sind einige frostfreie Tage. Es dauert allerdings mindestens drei Wochen bis die Zwiebeln zu treiben anfangen.
Was ist bei Pflanzung und Pflege zu beachten?
Kaufen Sie möglichst nur gesunde Zwiebeln. Der Boden sollte fest und wurzelfrei sein, die äußere Schicht intakt und die Spitze keine Anzeichen von Austrieb zeigen. Generell werden Zwiebeln so tief in die Erde gesetzt, wie sie hoch sind. Krokusse beispielsweise setzt man nur vier Zentimeter tief ein. Die doppelte Zwiebelbreite ergibt den Abstand zwischen zwei Zwiebeln. Die Zwiebelspitze zeigt immer nach oben.
Lockere, natürliche Blütenteppiche erhalten Sie, wenn Sie die kleinen Sprossknollen (z. B. Krokusse) auswerfen und dort einpflanzen, wo sie landen. Nach dem Einsetzen die Erde andrücken und etwas (!) gießen. Düngergaben werden bis vor der Blüte sehr gerne gesehen.
Es ist wichtig, Verblühtes zu entfernen. Die Blätter dagegen sollten Sie nur im völlig welken Zustand entfernen – bis dahin liefern sie der Zwiebel Energie, die sie für die nächste Saison benötigt. Haben die Pflanzen komplett „eingezogen“, kann man sie ausgraben (und bis zur nächsten Pflanzung aufbewahren) oder im Boden belassen. Länger im Boden liegende Zwiebeln vermehren sich durch einen inneren Teilungsprozess. Auch Rhizome können im Boden bleiben und erst nach einiger Zeit ausgegraben und geteilt werden. Die Vermehrung über Samen ist zwar auch möglich, doch sie ist sehr aufwändig und gelingt zudem nicht immer.
Wann blühen Frühblüher?
Im Januar starten das Schneeglöckchen und der Winterling mit der Blüte. Von Februar bis März blühen Zwerg-Iris und Krokusse. Tulpen, Narzissen und Hyazinthen geben sich ab März die Ehre, die Primel bereits im Februar. Je nach Art, Standort, Temperatur und Pflege können die Blütezeiten dieser und anderer Frühblüher variieren – eines haben sie jedoch alle gemein: Sie läuten die neue Gartensaison ein.